Erster Handy-Blitzer Deutschlands erwischt über 300 Verkehrssünder: Diese Strafen drohen
Im April dieses Jahres startete die Polizei den Einsatz eines neuartigen Blitzers, der erkennen kann, ob sich ein Fahrer gerade mit seinem Handy beschäftigt. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz kann dadurch auch bei hohen Geschwindigkeiten erfasst werden, ob die Person gerade durch ihr Mobilgerät abgelenkt ist.
Laut der Trierer Polizei, die den Blitzer nun seit circa drei Monaten testen konnte, wurden bereits mehr als 300 Autofahrer mit einem Telefon in der Hand erwischt. Als Nächstes soll der Blitzer nach Mainz umziehen, wo er ebenfalls für mehrere Monate getestet wird.
Es ist aktuell das einzige Radarsystem, das auf diese Weise auch Smartphone-Nutzung am Steuer erfassen kann. In Deutschland gibt es bisher nur einen solchen Blitzer, zukünftig sollen aber alle fünf Polizeipräsidien in der Rheinland-Pfalz damit ausgestattet werden. Zu anderen Bundesländern gibt es noch keine bekannten Pläne.
Ernsthaftes Problem
Ein kurzer Blick auf das Gerät kann bereits so ablenkend sein, dass Autofahrer Gefahrensituationen nicht mehr erkennen und nicht schnell genug reagieren.
Bis zu 1.000 Unfälle pro Jahr sollen auf Ablenkung am Steuer zurückzuführen sein. Teilweise enden diese auch tödlich. Normale Radarfallen sind der Aufgabe allerdings nicht gewachsen, zuverlässig zu erkennen, ob die Person ein Handy oder einen anderen Gegenstand in der Hand hält.
Der Handy-Blitzer soll mithilfe von KI-Software unterscheiden können, ob es sich um ein Mobilfunkgerät handelt oder nicht. Die Software analysiert Bilder genau, im Anschluss werden die Aufnahmen aber auch von Polizeibeamten gesichtet, um Fehler zu vermeiden.
Welche Strafen drohen?
Welche Strafe für die Verkehrssünder droht, hängt oft von der Schwere des Verstoßes ab. In der Regel werden ab 100 Euro fällig, wenn Fahrer beim Telefonieren, Surfen oder Texten erwischt werden. Obendrauf gibt es einen Punkt in Flensburg.
Wenn durch die Handynutzung eine Gefahrensituation entsteht, etwa in Verbindung mit einer hohen Geschwindigkeit, erhöht sich das Bußgeld, es gibt zwei Punkte und es kann sogar ein Fahrverbot verhängt werden. Kommt es zu einem Unfall mit Sachbeschädigung, kann der Betrag noch weiter steigen.