[UPDATE] Bremsschlag nach Autokauf festgestellt – wer muss zahlen?

Hey zusammen, ich wollte mal ein kurzes Update geben, vielleicht hilft es ja auch anderen mit ähnlichen Erfahrungen.

Ich habe mittlerweile mit dem TÜV und der DEKRA gesprochen. Beide haben mir unabhängig voneinander bestätigt, dass ein Schlag in der Bremsscheibe nicht als Mangel dokumentiert wird, außer es handelt sich wirklich um einen sehr auffälligen Schaden. Das Autohaus, bei dem ich den Wagen gekauft habe, hat inzwischen jegliche Verantwortung abgelehnt.

Ich habe daraufhin meinen Rechtsschutzberater eingeschaltet. Er hat mir geraten, dem Autohaus ein letztes Mal offiziell die Chance zu geben, ein Dokument vorzulegen, das belegt, dass die Bremse beim Verkauf nachweislich in Ordnung war. Sollte das nicht vorliegen – was aktuell so aussieht –, soll ich konkret auf Nachbesserung bestehen. Wenn da nichts kommt, wird der Fall an die Anwälte übergeben.

Zusätzlich habe ich mit einem Meister aus einer anderen Mercedes-Werkstatt gesprochen. Wir sind gemeinsam eine längere Runde gefahren – auch auf der Bundesstraße und später auf der Autobahn. Erst bei Geschwindigkeiten jenseits der 160 km/h ist ihm dann ebenfalls aufgefallen, dass das Lenkrad vibriert. Er meinte auch, dass das im normalen Fahrbetrieb unter 120 km/h nicht unbedingt auffällt, und dass das Autohaus in meinem Fall auch gar keine Autobahn in der Nähe hat, um sowas überhaupt zu prüfen.

Wichtig ist aus rechtlicher Sicht: Ein Schlag in der Bremse zählt nicht als Verschleiß, sondern als Sicherheits- und Komfortmangel – weil dadurch z. B. die Bremsbeläge ungleichmäßig abnutzen. Und weil ich mich noch in den ersten vier Monaten nach Kauf befinde, liegt die Beweislast beim Verkäufer. Der muss nachweisen, dass die Bremse beim Verkauf keinen Schlag hatte – und das geht eben nicht einfach mit Aussagen wie „war beim TÜV“ oder „wurde kontrolliert“, weil sich so ein Schlag auch nach und nach verstärken kann.

Aktueller Stand: Ich warte jetzt noch auf eine Rückmeldung vom Autohaus. Wenn da nichts mehr kommt, geht das Ganze an die Anwälte. Mit einer 50/50 Lösung wäre ich eventuell auch zufrieden, aber wenn man absolut nicht kulant ist bei einem Auto mit 612 PS, werde ich nun auch nicht kooperativ bleiben.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

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